DIE TPZ-NIGHT LINE 2006Ein Bericht von Heide Rohringer Sauschneiden / Feb. 2006Inszenierung eines literarischen Fragments von Ewald Palmetshofer Die selbstgestellte Herausforderung: Für die Zuschauer zu sehen war: Das Fragment enthielt weitere Szenen, die Hofbauer als „Parallelszenen“
definierte. In jedem Fall, die emotionale Wirkung der einstündigen Vorstellung war auch in der Pause nicht ganz abzuschütteln. Und so waren alle noch „dran“, als der Autor die Veränderungen seiner Endfassung in groben Zügen darlegte. Die Verbindung zwischen Aufführung und literarischer Endfassung wurde für die BesucherInnen auch emotional hergestellt. Spontan lasen die beiden Hauptdarstellerinnen die „Schlussszene“ der Aufführung, allerdings in (neuer) Originalversion. Der Autor selbst steigerte das gespannte Interesse durch die dramatische Lesung einer Schlüsselszene des weiteren Handlungsverlaufs. Danach kam das Inszenierungsteam zum Zug. Der Regisseur berichtete über
den Ursprung des experimentellen Projekts und die wesentlichsten
Schritte der Inszenierungsarbeit. Mit den SchauspielerInnen gemeinsam
machte er deutlich, wodurch sich die Arbeit mit einem Fragment
von der üblichen Stückinszenierung unterschied. ... die Freude des Teams an der selbst gestellten, künstlerischen Herausforderung!... Um noch auf die Gegenüberstellung von Fragment & Endfassung einzugehen: Erstaunlicher Weise zeigte sich, dass die Interpretationen des Inszenierungsteams keineswegs in eine falsche Richtung führten. In allen wesentlichen Belangen waren Entscheidungen getrof-fen worden, die im Nachhinein durch das literarische Endprodukt Bestätigung fanden. Interes-santer Weise wurden auch gerade einige jener im Text anklingenden Möglichkeiten offen ge-lassen, die der Autor ebenfalls weiterhin als dezenten Anklang belässt. Die größte Übereinstimmung zwischen interpretierender Theaterarbeit & Autor bestand zweifel-los darin, dass die Frage der Kastration (Sauschneiden) nicht vordergründig sensationslüstern in den Mittelpunkt gerückt wurde, sondern vielmehr das wehrlose, insgeheime Wunschdenken der Opfer darstellt. Es auszusprechen stellt einen Tabubruch dar, verändert die bestehende Beziehung der beiden Frauen und entzieht der Notgemeinschaft die bisherige Basis. Als wesentlichster Unterschied zwischen Erstentwurf und fertigem
Stück ist der Verzicht auf die „Parallelszenen“ anzusehen.
Die Figur der jungen Frau, findet in anderer Form wieder. Frausein - zwangsläufig Opfer und Taten Wie das Stück tatsächlich ausgeht, wurde nicht verraten. Auch der nachdrückliche Publikumswunsch nach einer Inszenierung des gesamten Stücks kann derzeit leider nicht erfüllt werden. Aber man soll nicht unbescheiden sein, denn ....
Als Projektleiterin der TPZ-Nightline bin ich in der äußerst glücklichen Lage, dass der Erfolg von „Sauschneiden“ kein Einzelfall ist, sondern alle bisherigen Produktionen und mehrteiligen Einzelprojekte herausragende, künstlerische Leistungen darstellten. AutorInnengespräch /Jän. 2006Am Ende sind wir das, was wir versuchen loszuwerden / April 2006 |
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